Die Behandlung

 

Die Behandlung

 

Vor der Behandlung:

Bevor eine osteopathische Behandlung am Pferd erfolgen kann, sollten einige Dinge beachtet werden:

Das Pferd sollte „trocken und kalt“ sein, sprich: es sollte nicht geschwitzt oder warm von vorheriger Belastung sein. Regnet es, ist eine Decke von Vorteil oder das Pferd sollte früh genug in den Stall geholt werden, damit es zur Behandlung ein trockenes Haarkleid hat.

Eine ruhige Atmosphäre ist für die osteopathische Behandlung essentiell. Ist zu bestimmten Uhrzeiten viel Betrieb im Stall, sollte ein ruhigerer Zeitpunkt gewählt werden. Ist dies nicht möglich, sollte ein Ort zur Verfügung stehen, an dem das Pferd ruhig und weitestgehend entspannt stehen kann. Die Box ist immer die erste Wahl, da das Pferd dort vertraut ist.

Während der Behandlung:

Besitzer und Therapeut sollten ohne Zeitdruck und Ablenkung ganz mit ihrer Aufmerksamkeit beim Tier sein. Legen Sie sich Termine so, dass Sie genügend Zeit und Ruhe haben, der Therapie beizuwohnen.

Damit das Pferd sich in der Therapie entspannen kann, ist es ratsam, als Besitzer die Aufmerksamkeit nicht zu sehr auf sich zu lenken. Die Konzentration des Tieres sollte beim Therapeuten sein sowie natürlich umgekehrt. Beruhigende Worte wenn nötig und kleine Leckereinen als positive Bestärkung sind natürlich keinesfalls unerwünscht. Wenn möglich erfolgt die Therapie nur mit Halfter, der Strick sollte dabei locker hängen.

Nach der Behandlung:

Hier wird der Optimalfall geschildert. Er dient mehr als Leitlinie und ist kein Gesetz. Das genaue Vorgehen wird nach der Behandlung individuell auf jedes Pferd abgestimmt.

Am Tag der Behandlung: Das Pferd sollte nicht mehr geritten oder gearbeitet werden. Ein kleiner Spaziergang am Strick von ca. 15-20 Min. ist nach der Behandlung förderlich.
In der Woche danach: Wenn möglich sollte das Pferd keine Belastung auf seinem Rücken tragen, noch vor die Kusche gespannt werden. 7 Tage Ruhepause sind optimal, jedoch kann je nach Alter des Patienten und Schwere der Problematik auch früher wieder mit der Belastung begonnen werden. 2-3 Tage sind das empfohlene Minimum an Pause.
Lockere Bodenarbeit und entspannte Spaziergänge im Schritt werden angeraten, vor allem wenn das Pferd hauptsächlich in der Box steht. Es gilt „so viel entspannte Bewegung wie möglich“.
Nach der Ruhepause: Jetzt kann der Pferderücken wieder langsam an Belastung gewöhnt werden. Optimal ist eine ca. 20 minütige Runde z.B. durch die Halle oder das Gelände am langen Zügel und im entspannten Gemütszustand. Gehen Sie keine unbekannten Strecken oder Passagen, auf denen das Pferd sich zu sehr aufregt. Wünschenswert sind ein tiefer Hals und ein gemütlicher Schritt.
Steigerung der Belastung: Nach ca. 4-5 Tagen lockeren Schritts, kann die Gangart gesteigert werden. Beginnen Sie mit Leichttraben und steigern Sie von Reiteinheit zu Reiteinheit die Dauer des Trabs. Wenn möglich sollte das Tier auch hier entspannt sein und eher vorwärts-abwärts gehen als versammelt. Nach 4-5 Tagen kann dann der Galopp angegangen werden. Auch hier gilt wieder: erst vorwärts-abwärts, dann versammelt. Ab jetzt kann die Arbeitsleistung des Pferdes bis auf seinen ursprünglichen Stand gesteigert werden.